4. Herren enttäuschen in Voerde

TG Voerde II   -  RE Baskets Schwelm IV         71:51
(35:13, 9:14, 16:13, 11:11)

Zum letzten Spiel der Saison reisten die Kreisstädter ins abgelegene Ennepetal Oberbauer, um dort im Derby auf die TG Voerde II zu treffen. Nach einer durchwachsenen Saison wollte man einen guten Abschluss setzen und zwei Punkte aus Ennepetal mitnehmen. Das Hinspiel verlief erfolgreich für die Herren von der  Schwelme und im Voraus hörte man, dass die Voerder an jenem Sonntag mit allen Seniorenmannschaften Ihren Saisonabschluss feierten. Das steigerte die Motivation natürlich noch weiter - Kartoffelsalat und Grillwurst wollte man den Voerdern doch etwas vermiesen.

Bis auf Marcel Gießwein und Martin van Well, welcher den RE Baskets 3 im Spiel um den Klassenerhalt in der BL aushalf, plante Ersatz-Coach Schäfer (Grüße an dieser Stelle zum eigentlichen Coach nach Griechenland) mit einem kompletten Kader. Noch dazu hat sich J.P. Heinrichs nach monatelanger Bedrängnis dazu bereit erklärt, noch einmal sein Trikot für die RE überzustreifen. Vielen Dank dafür, J.P.! Leider reiste Stammspieler Jörn Schröder ohne Sporttasche an - er fiel krankheitsbedingt aus. Kein gutes Omen!

Schäfer schickte in der ersten Fünf George vom Sondern, Daniel Karthaus, Denis Fischer, Kai Hengstenberg und Hendrik Esser aufs Feld; in der Defense entschied er sich für eine 3-2 Zonenverteidigung. „Rückblickend war das vielleicht ein erster taktischer Fehler.“, so ein grübelnder Coach.

Die  Voerder starteten furios ins Spiel, insbesondere gegen BL-Spieler Moritz Lindner war in der Zone kein Kraut gewachsen. Die Rotation in der Defense funktionierte eher mäßig und auch in der Offense agierte man statisch, ideenlos und ohne den nötigen Drang zum Korb gegen die Voerder Manndeckung. Schäfer sah sich beim Stand von 14:4 nach knapp 5 Minuten gezwungen eine erste Auszeit zu nehmen und die Defense umzustellen. „Ich weiß nicht, wo wir zu diesem Zeitpunkt in Gedanken waren. Jedenfalls nicht auf dem Spielfeld...eher beim After-Game-Bier!“

Leider verfehlten sowohl Auszeit als auch Umstellung ihr Ziel und die Voerder zogen weiter munter davon. Unter den ratlosen Blicken des Coaches vergaßen die Feldspieler noch dazu kurz vor Ende des 1. Viertels, dass 4 Sekunden im Basketball sehr lang sein können. Ohne jede Gegenwehr versenkte Alvaro Pro mit der Sirene einen 3er zum 35:13 Zwischenstand. An dieser Stelle sah es nach einem Debakel aus!

Doch im zweiten Viertel zeigten die Mannen um Kapitän Kai Hengstenberg plötzlich, dass sie Basketball spielen können. Vor allem durch schöne Aktionen im „Pick and Roll“ mit Martensson und Heinrichs konnten die Kreisstädter langsam aber sicher den Rückstand verringern. Auch die Defense lief nun deutlich besser, sodass die Voerder Offense sichtlich ins Stocken geriet. Das Viertel ging mit +5 an die Schwelmer, sodass der Rückstand zum Pausentee „nur noch“ 17 Punkte, 44:27, betrug. Die Moral der Schwelmer war nicht mehr zu beklagen.

Nach der Pause waren es wieder die 4. Herren der RE Baskets, die ihr Können zeigten und sich Punkt um Punkt heran kämpften. Die Manndeckung der Voerder schien angeknackst - Martin Lüke nahm beim Stand von 48:35 seine erste Auszeit. Diese verfehlte ihre Wirkung absolut nicht, sodass bis zur Viertelpause ein 12:5 Lauf für die Voerder Herren zu Buche stand. Beim Zwischenstand von 60:40 war die Messe gelesen!

Das letzte Viertel plätscherte auf beiden Seiten recht unansehnlich vor sich hin, auf Seiten der Voerder zeigte Alvaro Pro sein Können und erzielte 7 der 11 Voerder Punkte. Auch Ihn konnten die Schwelmer im gesamten Spiel nicht kontrollieren! Das Viertel endete ausgeglichen 11:11 zum 71:51 Endstand.

„Wir haben das erste Viertel leider total verpennt. Glücklicherweise konnten wir uns ab dem 2. Viertel fangen und das Spiel von dort aus  ausgeglichen gestalten. Aber einen Rückstand von 22 Punkten aufzuholen ist schon ein gewaltiges Brett, wenngleich Kampfgeist und Moral stimmten. Mich ärgert es aber sehr, dass nahezu gesetzesmäßig auf stets 2-3 Minuten unsere guten Phasen folgen, in denen gar nichts funktioniert. Gerade im 3. Viertel wäre deutlich mehr drin gewesen. Zur nächsten Saison sollten wir das dringendst in den Griff bekommen! Sicherlich haben uns Jörn, Marcel und Martin gefehlt, aber die Niederlage hätte so nicht sein müssen und auch nicht sein dürfen!“, resümierte der merklich unzufriedene Coach nach dem Spiel.

Augenzwinkernd fügt er hinzu: „Zumindest habe ich heute gelernt, dass, auch wenn sich die Hallenwand naturgemäß hinter der Außenlinie befindet, ein vor die Wand geschlagener Ball nicht automatisch im Aus ist. Man kann problemlos gegen die Wand passen, den Ball wieder fangen und in einfachster Art und Weise in den Korb legen.“

RE Baskets Schwelm IV:

vom Sondern, Jeschak 6, Heinrichs, Karthaus 12/2, Fischer 6, Hengstenberg 8, Martensson 15/1, Esser 4, Schäfer

Topscorer TG Voerde II:

Pro 23/2, Lindner 18, Wodara 12/1

 

Anm. d. Red.: Ersatz-Coach Schäfer stand für ein abschließendes Fazit der Saison nicht zur Verfügung.